Opel Astra Electric Sports Tourer GS

Im Jahr 2017 wurde Opel vom PSA-Konzern übernommen. Nach der Fusion von PSA und FCA (Fiat Chrysler Automobiles) ist der deutsche Traditionshersteller eine von 14 Pkw-Marken von Stellantis, der 2023 mit 5,8 Millionen verkauften Autos der fünfgrößte Hersteller der Welt war. Unter dem schick gezeichneten Blechkleid steckt bekannte PSA-Technik, wie wir sie beispielsweise auch im Peugeot e-308 finden. Zwischen den beiden Achsen befindet sich der 54 kWh große Akku, an der Vorderachse der 115 kW starke E-Motor. Die Fahrleistungen sind trotz des hohen Fahrzeuggewichts von knapp 1,8 t gut, gleichzeitig ist der E-Antrieb sehr effizient. Im ADAC Ecotest kommt der Stromer auf einen Verbrauch von 17,4 kWh/100 km (inkl. Ladeverluste), die Reichweite liegt bei 335 km. Damit bietet der Astra auf diesem Sektor allenfalls Hausmannskost. Da die Ladeleistung nur durchschnittlich ausfällt, eine Akkukonditionierung ebenso wie ein Frunk fehlen und Ladestopps der Routenplanung manuell hinzufügt werden müssen, erhärtet sich der Eindruck, dass Opel den Astra nur halbherzig zum Stromer umoperiert hat. Abgesehen davon überzeugt der stattliche Kombi mit bequemen Sitzen und einem guten Raumangebot, die dürftige Zuladung (419 kg) und die fehlenden Anhängelasten (Fahrradträger möglich) stehen höheren Transportaufgaben jedoch im Weg. Am Ende bleiben wir etwas ernüchtert zurück: Für happige 46.560 Euro bietet der gut ausgestattete Astra Sports Tourer Electric lediglich eine eingeschränkte Alltagstauglichkeit - Reichweite und Transportqualitäten können die Anforderungen an ein vollwertiges Familienauto nur bedingt erfüllen.

Mercedes-Benz A 250 e AMG-Line Premium 8G-DCT

Die aktuelle A-Klasse ist bereits seit 2018 auf dem Markt. Während die meisten Modelle nun einen Nachfolger bekämen, startet der Stuttgarter frisch geliftet in die zweite Hälfte seines Lebenszyklus. Mercedes hat verkündet, den Golf-Gegner auslaufen zu lassen. Dafür soll der Baby-Benz länger als üblich laufen, ehe die vollelektrischen Modelle das Modellangebot bestimmen. Bis dahin ist die Plug-in-Version A 250 e eine interessante Alternative, lässt sie sich dank der erhöhten E-Reichweite sowie des optionalen CCS-Ladeanschlusses doch häufiger rein elektrisch bewegen. Im ADAC Ecotest kommt der Schwabe 60 km weit und ist am Schnelllader innerhalb von einer halben Stunde wieder voll. Allerdings kommt man im Hybridmodus weniger weit als erwartet, der Benzintank fällt mit 35 l ziemlich mickrig aus. Ebenfalls etwas enttäuschend ist das teils recht un-harmonische Zusammenspiel der beiden Antriebe, das Zuschalten des rau laufenden 1,3-l-Turbobenziners geht lautstark und mitunter auch recht ruckig vonstatten. Apropos lautstark: Die unterhalb von 30 km/h automatisch aus- und oberhalb davon automatisch einfahrende Rückfahrkamera tut dies besonders im E-Modus deutlich vernehmbar, was auf Dauer zur Nervenprobe wird. Auf der Autobahn enttäuscht die A-Klasse ebenfalls mit einem hohen Geräuschniveau. Weil wir gerade am Meckern sind: Die Bremse lässt sich wie bei den meisten Mercedes-Modellen nur mäßig dosieren und die bereits zuvor schon recht knifflige Bedienung hat durch den Wegfall des Touchpads weiter gelitten. Da sind die gute Verarbeitung sowie die handlichen und sicheren Fahreigenschaften lediglich ein milder Trost. Beides darf man bei einem Premiumprodukt wie der A-Klasse auch voraussetzen. Die bereits zuvor saftigen Preise sind im Zuge des Facelifts weiter gestiegen (A 250 e ab 43.631 Euro) und werden durch die nun umfangreichere Serienausstattung nur bedingt aufgefangen.

Skoda Enyaq 85x L&K

Solange ist der Enyaq noch gar nicht auf dem Markt, da gibt es schon einige Überarbeitungen für das Elektromodell. Die deutlichste Änderung betrifft den Heckmotor der stärkeren Varianten, dessen Leistung nun auf 210 kW steigt. Die Effizenz wird dabei nicht beeinträchtigt, die Vehemenz der Beschleunigung dagegen schon. Spürbar flotter geht es nun voran, die 2,3 t Leergewicht fallen gar nicht so recht auf. Die Höchstgeschwindigkeit erhöht sich auf 180 km/h. Wobei Heck- oder Allradantrieb kurioserweise für die Leistungs- und Fahrwerte praktisch keine Rolle spielen. Ob man die bessere Traktion dank Allradantrieb und die etwas höhere Anhängelast von 200 kg braucht und dafür 2.250 Euro Aufpreis zahlen möchte, sollte man sich gut überlegen. Denn auch der Allradler darf nur maximal 1,2 t /bei 12 % Steigung) ziehen. In jedem Fall sinnvoll erscheint das Optionspaket Maxx für moderate 1.400 Euro, das u.a. die adaptiven Dämpfer (DCC) enthält. Sie sorgen für einen famosen Fahrkomfort und passen perfekt zum gediegenen Antriebskomfort des Elektroautos. Der Innenraum bietet eine Menge Platz, selbst vier Erwachsene reisen mit reichlich Gepäck sehr bequem. Überhaupt klappt das Reisen gut, weil die 77-kWh-Batterie für 300 bis 450 km reicht und anschließend das Laden schnell vonstattengeht. Hilfreich dabei ist das überarbeitete Infotainmentsystem, dessen Navigation die Ladestopps geschickt in die Route integriert und wenn nötig die Batterie vorkonditioniert. Letzteres klappt jetzt auch manuell aktiviert, wobei der Enyaq seine aktuell mögliche Ladeleistung, die im optimalen Fall mögliche sowie die benötigte Dauer bis dahin anzeigt. Die sonstigen Qualitäten des Infotainments können sich ebenso sehen lassen, denn beispielsweise das Surfen durch die Menüs und Einstellungen klappt inzwischen angemessen schnell und flüssig. Überhaupt gibt es nur wenig, was man am Enyaq kritisieren könnte. Ein Punkt wäre das mäßige Bremsgefühl, wobei die Bremsleistung an sich in Ordnung geht. Der andere Punkt wäre der hohe Preis, denn für das Testmodell wollen die Tschechen inzwischen deutlich über 60.000 Euro - für ein Mittelklasse-Modell eine stolze Summe.

Hyundai i10 1.0 T-GDI N Line

Auch wenn die Gattung der Kleinstwagen akut vom Aussterben bedroht ist, hält Hyundai am i10 fest - zumindest aktuell. Die Koreaner haben den lediglich 3,68 m langen Fünftürer nach vierjähriger Bauzeit überarbeitet. Die Änderungen fallen optisch wie technisch allerdings dezent aus, die Koreaner haben ihren kleinsten nur sanft angefasst. Die sportliche N Line-Ausführung ist lediglich von absoluten Experten an der neuen Leuchtengrafik der Heckleuchten zu erkennen, im Interieur fallen hingegen die neuen digitalen Anzeigen für Geschwindigkeit und Motordrehzahl sofort ins Auge. Wir trauern allerdings den klassischen Rundinstrumenten hinterher, die schöner aussahen und besser zum sportlichen Flair des kleinen Flitzers passten. Im Topmodell i10 1.0 T-GDI N Line sorgt ein 100 PS starker Einliter-Turbobenziner für Vortrieb und muntere Fahrleistungen. Der Verbrauch im ADAC Ecotest liegt bei 5,6 l/100 km und geht damit gerade noch in Ordnung. Neben dem munteren Antrieb überzeugt der Fünfsitzer mit der eingängigen Bedienung und der für einen Kleinstwagen außergewöhnlich umfangreichen Komfort- und Sicherheitsausstattung sowie den flinken und sicheren Fahreigenschaften. Letzteren steht ein mäßiges Komfortniveau gegenüber, was neben dem hohen Geräuschniveau am straffen Fahrwerk liegt. Insgesamt zählt der Hyundai i10 weiterhin zu den besten Kleinstwagen. Leider haben auch die Koreaner fleißig an der Preisschraube gedreht. Mit einem Grundpreis von 22.190 Euro ist er trotz der guten Ausstattung und der umfangreichen Garantieleistungen alles andere als ein Sonderangebot.