Renault Espace E-Tech Full Hybrid 200 Iconic Multi-Mode-Automatik (7-Sitzer)

Bereits nach zweijähriger Bauzeit unterzieht Renault den Espace einer umfangreichen Überarbeitung. Front und Heck wurden komplett neugestaltet, das Top-Modell der Franzosen sieht dem kleineren Austral nun zum Verwechseln ähnlich. Technisch hat sich hingegen nur wenig geändert. Für Vortrieb sorgt weiterhin ausschließlich ein Voll-Hybridantrieb, der aus einem Dreizylinder-Turbobenziner sowie zwei E-Motoren besteht. Die komplexe Technik sorgt zwar für einen vergleichsweise niedrigen Verbrauch (6,1 l/100 km im ADAC Ecotest), der Antriebskomfort liegt hingegen unter dem Durchschnitt. Neben den Vibrationen fallen auch die Brummgeräusche besonders beim Kaltstart für ein Mittelklasse-Fahrzeug deutlich zu stark aus. Besser schneidet der Espace bei der Karosserie ab. Diese überzeugt mit einer guten Verarbeitungs- und Materialqualität sowie einem großzügigen Platzangebot. Die zusätzlichen beiden Sitze in Reihe drei gibt es beim Espace ohne Aufpreis, allerdings sind sie Erwachsenen kaum zuzumuten - das gilt besonders für das beschwerliche Ein- und Aussteigen. Das straff abgestimmte Fahrwerk sorgt zwar für sichere und in Kombination mit der serienmäßigen Allradlenkung durchaus beschwingte Fahreigenschaften, allerdings erkauft sich der Espace damit einen nur durchschnittlichen Federungskomfort - hier hätten wir mehr vom großen Franzosen erwartet. Dafür sorgt der Espace beim Blick auf den Fahrzeugpreis für eine Überraschung: 48.500 Euro kostet das SUV in der umfangreich ausgestatteten Iconic-Ausführung, womit er im Vergleich zur Konkurrenz beinahe schon als Sonderangebot durchgeht.

VW Golf 1.5 eHybrid Style DSG

Der Golf ist in den letzten Jahren zwischen all den SUV-Varianten ziemlich untergegangen. Das ist wirklich schade, denn in der Summe seiner Eigenschaften ist es ein praktisches und wirklich gutes Auto. Geht man die Testkapitel durch, findet man keine wirklich schlechten Bewertungen. Der Golf ist immer noch ein klassischer VW. Er ist das, was die Wolfsburger einst groß gemacht hat: Nicht unbedingt in Einzelaspekten herausragen, dafür keine Schwächen zeigen. Das geht schon mit seinen kompakten Abmessungen los - mit "nur" 4,28 m Länge findet man deutlich leichter einen Parkplatz als mit so manchem Konkurrenten. Trotzdem haben vier Erwachsene bequem Platz. Deren Gepäck sollte nicht zu voluminös sein, denn die Plug-in-Variante hat etwas weniger Stauraum im Heck. Dafür darf zusätzliches Gepäck auf's Dach geschnallt und mit der optionalen Anhängerkupplung bis zu 1,7 t gezogen werden - nicht mehr selbstverständlich im Zeitalter der Elektroautos und ein weiterer praktischer Aspekt des Golfs. Technisch ist der Wolfsburger up-to-date, alle gängigen Assistenten bis hin zum Einparkautomaten via Smartphone kann man bekommen. Auch der Antrieb selbst ist auf dem neuesten Stand, VW hat sein aktuelles Plug-in-Hybridsystem sogar im kompakten Golf untergebracht. Die Batterie verfügt über großzügige 25,7 kWh (19,7 kWh werden genutzt), elektrische Reichweiten deutlich über 100 km sind kein Problem. Dazu kommt zügiges Nachladen mit 11 kW (AC) bis 50 kW (CCS). Als Verbrenner hilft der bekannte 1,5-l-Vierzylinder aus, der mit seiner brummigen Note jedoch ein vernehmliches Kontrastprogramm zum harmonischen Stromern bildet. Bei all der verbauten Technik ist der Kompakte noch gar nicht mal besonders schwer: Rund 1,6 t beträgt das Leergewicht, immerhin gut 300 kg weniger als ein vergleichbarer ID.3 aus gleichem Hause. Der Golf eHybrid kann im Test also durchweg überzeugen - warum also sieht man ihn nicht häufiger auf unseren Straßen? Vermutlich hindert ihn vor allem sein Preis am Verkaufserfolg, denn knapp 46.000 Euro für unsere Testvariante sind schon erheblich.

Skoda Octavia Combi 2.0 TDI SCR Selection DSG

Der Skoda Octavia ist das mit Abstand meistverkaufte Modell der Tschechen und in der aktuellen Generation bereits seit 2019 auf dem Markt. 2024 erfuhr der Bestseller eine Modellpflege, die besonders vorrangig anhand der neu gestalteten Front zu erkennen ist. Auch unter dem Blech hat sich nicht allzu viel getan. Während einige Motoren nun mildhybridisiert sind, bleibt beim 2.0 TDI mit 150 PS alles weitgehend beim Alten. Der Zweiliter-Vierzylinder sorgt für gute Fahrleistungen bei gleichzeitig moderatem Verbrauch - im ADAC Ecotest fließen lediglich 4,9 l/100 km durch die Einspritzdüsen. An die Laufkultur eines kultivierten Benziners reicht der Selbstzünder allerdings nicht ran, im Innenraum ist die Arbeitsweise mitunter recht deutlich zu spüren und zu hören. Auch die bei Einzelhindernissen und Querfugen trotz der adaptiven Dämpferregelung teils recht bockige Hinterachse passt nicht recht zum grundsätzlichen guten Fahrkomfort des Octavia. Hier rächt es sich, dass Skoda im Gegensatz zur Konkurrenz keine Mehrlenker-, sondern lediglich eine simple Verbundlenker-Konstruktion verbaut. Uneingeschränkt überzeugen kann hingegen die hervorragende Raumökonomie: Der Octavia Combi bietet dank Frontantrieb und Quermotor bemerkenswert viel Platz für Insassen und Gepäck. Mit einem Grundpreis von 38.590 Euro ist der Octavia Combi 2.0 TDI Selection DSG selbstbewusst eingepreist, gleichzeitig fällt die Komfortausstattung recht überschaubar aus. Abgesehen von den Komforteinbußen kann der Tscheche jedoch selbst mit der deutlich teureren Premiumkonkurrenz mühelos mithalten.

Renault Austral E-Tech Full Hybrid 200 Esprit Alpine Multi-Mode-Automatik

Das erfolgreiche Kompakt-SUV der Franzosen wurde mit einem Facelift dezent aufgewertet. Zu den offensichtlichsten Änderungen zählen eine neugestaltete Front mit moderner Scheinwerfer-Grafik und das auffällige Grill-Design mit den markentypischen Rauten. Am Heck sind die neu gezeichneten LED-Heckleuchten das markanteste Merkmal. Dazu verspricht Renault wichtige Detail-Verbesserungen beim Schaltkomfort, der Akustik und dem Fahrkomfort. Im Test tritt der Austral in der stärksten Motorisierung als E-Tech Full Hybrid 200 und in der höchsten Ausstattungsvariante namens "Esprit Alpine" zum Basispreis von 44.350 Euro an. Dabei überzeugt der Franzose mit seiner umfangreichen Komfort- und Sicherheitsausstattung, die serienmäßig schon gehobenen Ansprüchen Rechnung trägt. Vom Top-Infotainment über alle relevanten Fahrassistenzfunktionen bis hin zur Zwei-Zonen-Klimaautomatik samt Sitz- und Lenkradheizung ist alles vorhanden. Weiter stimmt der Austral dank zügiger Fahrleistungen, großzügigem Raumangebot und gutem Sitzkomfort positiv. Allerdings erlaubt er sich auch Schwächen, die einen Testwagenpreis von über 50.000 Euro in Frage stellen. So zeigt der Dreizylinder-Benziner ein ausgeprägtes Brumm- und Vibrationsverhalten, das vor allem in der Warmlaufphase und innerorts den Fahrkomfort schmälert. Während der Austral mit seiner Hinterradlenkung im Alltagsbetrieb dank geringem Wendekreis nochmal punkten kann, gibt es für die schlechte Rundumsicht nach hinten Abzüge. Zudem fällt der Verbrauch mit 6,3 l Super pro 100 km im ADAC Ecotest - trotz Support durch eine kräftige E-Maschine - nur ordentlich aus.

BMW 520i M Sportpaket Steptronic

Seit Ende 2023 steht die achte Generation des BMW 5er bei den Händlern. Erstmals ist die Baureihe auch als vollelektrischer i5 erhältlich. Optisch wirkt die aktuelle Generation deutlich moderner und ist auf stattliche nun 5,06 m angewachsen. Dies ist ein Zuwachs von zehn Zentimetern, womit der Fünfer nur einen Zentimeter kürzer ist als die Siebener-Generation, die ab 2008 erhältlich war. Zum ADAC Autotest tritt der Basisbenziner 520i an. Unter der Haube arbeitet ein mild-hybridisierter Turbomotor mit 208 PS, der gute Fahrleistungen mit einem gleichzeitig bemerkenswert moderaten Verbrauch kombiniert. Im Ecotest begnügt sich der Motor mit 6,4 l/100 km und trotz eines Gewichts von rund 1,8 Tonnen schafft der Hecktriebler den Sprint von 0 auf 100 km/h in 7,5 s. Zusammen mit dem Achtgang-Automatikgetriebe ergibt sich ein harmonisch abgestimmtes Antriebspaket. Kritikwürdig sind hingegen die an einigen Stellen enttäuschende Materialquaität, der unpraktisch geformte Kofferraum sowie das Bedienkonzept, das mit weniger Tasten auskommt und dadurch umständlicher zu handzuhaben ist. Im Bereich Sicherheit liefert der Fünfer eine überzeugende Vorstellung ab, allerdings verlangt BMW für viele Assistenzsysteme Aufpreis. Insgesamt schneidet der BMW 520i mit der Note 1,9 ab und ist selbst mit dem Basisbenziner erstaunlich souverän motorisiert. Die Rückschritte in den Bereichen Bedienung und Anmutung sowie das unnötige Längenwachstum werfen jedoch einen kleinen Schatten auf das gute Ergebnis.

Leapmotor T03

Beim T03 handelt sich nicht etwa um eine Entwicklungsstufe des legendären Terminators, sondern um das erste Modell des chinesischen Herstellers Leapmotor. Er erinnert optisch stark an den Smart ForFour und ist wie dieser ein fünftüriger Kleinstwagen. Wie zuletzt auch der Smart ist der Leapmotor ausschließlich mit E-Antrieb zu haben. Vorrangiges Einsatzgebiet des Stromers dürfte in den meisten Fällen daher das Stadtgebiet sein, wo der T03 dank der kompakten Abmessungen (nur 3,62 m lang) und des kleinen Wendekreises am besten aufgehoben ist. Für längere Strecken und größere Transportaufgaben muss man mindestens eine Fahrzeugklasse höher greifen. Die Reichweite beträgt im ADAC Ecotest 210 km - auf der Autobahn dürfte spätestens nach rund 150 km Schluss sein. Vier nicht allzu gewichtige Personen - die Zuladung misst lediglich 289 kg - finden ausreichend Platz, das Gepäck sollte angesichts des kleinen Kofferraums aber handlich ausfallen. An unerwarteter Stelle hält der T03 eine unschöne Überraschung parat: Klimaanlage und Heizung können nicht parallele betrieben werden, was beispielsweise bei beschlagenen Scheiben und tiefen Temperaturen ein echtes Problem darstellt. Über das Sicherheitsniveau können wir aktuell keine gesicherte Aussage treffen, ein Euro NCAP-Crashtest liegt zum Testzteitpunkt nicht vor. Dass der T03 im Fond weder Gurtstraffer noch Gurtkraftbegrenzer besitzt und der Beifahrerairbag nicht deaktiviert werden kann, zeugt nicht davon, dass hierauf ein sonderlich großes Augenmerk gelegt wurde. Bei einem Grundpreis von 18.900 Euro darf man an dieser wie auch an manch anderer Stelle keine allzu hohen Erwartungen an den Leapmotor T03 stellen.