Renault Symbioz E-Tech Full Hybrid 145 Esprit Alpine Multi-Mode-Automatik

Mit dem Symbioz möchte Renault eine Lücke zwischen dem Kleinwagen-SUV Captur und dem größeren Austral schließen. Das Crossover ist mit einer Länge von 4,41 Metern etwa 10 Zentimeter kürzer als sein größerer Bruder und rund 17 Zentimeter länger als sein großteils identisch aufgebautes Pendant Captur. Bemerkbar macht sich der Größenzuwachs nur im Kofferraum, hier bietet der Symbioz eine längere Ladefläche und mehr Ladevolumen. Im Test tritt der Franzose in der gehobenen Ausstattung Esprit Alpine und mit der momentan einzigen verfügbaren Motorisierung als 143 PS starker Vollhybrid an. Dieser verhilft dem kompakten SUV vor allem im unteren Geschwindigkeitsbereich dank schnell anliegendem und kräftigem E-Drehmoment zu zügigen Fahrleistungen. Darüber hinaus spielt der Antrieb im innerstädtischen Bereich seine Verbrauchsvorteile aus, hier sind Verbräuche knapp über 4 l/100 km möglich. Im Vergleich zum Captur bietet der Symbioz eine größere Auswahl an Ausstattungsmöglichkeiten und lässt sich beispielsweise mit einem dimmbaren Panoramaglasdach und einer elektrischen Heckklappe ausstatten. In puncto Materialqualität und Fahrkomfort übernimmt der Symbioz die Tugenden des Captur: Innen dominiert harter Kunststoff und das Fahrwerk ist vor allem innerorts zu straff. Leider bietet der Symbioz trotz der gesteigerten Länge nicht mehr Raum für die Fondpassagiere, zudem gibt es dort kaum nützliche Ablagen. In Summe ergibt sich trotz stattlichem Testwagenpreis von über 40.000 Euro kein deutlicher Klassenunterschied zum Captur, dafür bekommt man aber ein kompaktes Auto mit relativ großem Kofferraumvolumen.

Audi A6 Avant 40 TDI advanced quattro S tronic

Der Audi A6 zählt zu den festen Größen in der oberen Mittelklasse und ist in der Form seit 2018 auf dem Markt. 2023 wurde der Ingolstädter dezent überarbeitet, ein "echtes" Facelift hat der Audi nicht erfahren. Optisch sieht der A6 nach wie vor frisch aus und zählt als Avant zweifellos zu den schicksten Kombis hierzulande. Doch wie sieht es mit den inneren Werten aus? Im ADAC Autotest überzeugt der Kombi der oberen Mittelklasse mit den typischen Audi-Tugenden, sprich einer hohen Verarbeitungsqualität und Solidität, einer sehr guten Fahrstabilität sowie dem langstreckentauglichen Fahrkomfort. Der 204 PS leistende Vierzylinder-TDI ist für das zügige Kilometerabspulen die passende Motorisierung, noch souveräner und geschliffener gehen jedoch die stärkeren V6-TDI zu Werke. Das Platzangebot ist gut, auch wenn man das Gepäckraumvolumen in Anbetracht von knapp fünf Meter Länge durchaus etwas großer ausfallen dürfte - der A6 Avant ist dann doch mehr Lifestyle-Laster als schnöder Familienkombi. Störend ist uns im Alltag neben der schlecht erreichbaren Handyablage unter der Mittelarmlehne vor allem das träge Anfahrverhalten aufgefallen, hier sollte Audi die Abstimmung des Doppelkupplungsgetriebes optimieren. Mit dem Audi A6 Avant 40 TDI quattro bekommt man einen der begehrenswertesten Kombis auf dem Markt, der mit einem Basispreis von 63.050 Euro für die meisten Familienväter jedoch ein Traum bleiben dürfte.

Skoda Superb 2.0 TDI SCR L&K 4x4 DSG

Mit dem Skoda Superb 2.0 TDI L&K 4x4 tritt das aktuelle Topmodell der tschechischen VW-Tochter zum ADAC Autotest an. Die Variante "L&K" ist nach den beiden Skoda-Gründern Václav Laurin und Václav Klement benannt und steht für eine besonders luxuriöse Ausstattung. So bringt der Superb bereits ab Werk beispielsweise elektrische, beheiz- und belüftbare Ledersitze, adaptive Dämpfer, Matrix-LED-Scheinwerfer, Navigationssystem und ein schlüsselloses Zugangssystem mit. Annehmlichkeiten, für die man in den deutlich teureren Premiummodellen meist zusätzlich zur Kasse gebeten wird. Doch kann der Superb mit den Konkurrenten von Audi, BMW oder Mercedes mithalten? Die Antwort lautet "ja". Zwar wirkt das Interieur der deutschen Rivalen merklich wertiger, in puncto Fahreigenschaften, Fahrkomfort und Antrieb liegt der Skoda jedoch auf Augenhöhe, beim Raumangebot und Kofferraumvolumen kann ihm keiner das Wasser reichen. Zudem punktet der Superb mit einer vergleichsweise eingängigen Bedienung, die nicht ausschließlich auf den Touchscreen, sondern auch auf konventionellen Tasten setzt. Für 57.280 Euro bekommt man mit dem 193 PS starken Skoda Superb 2.0 TDI L&K 4x4 eines der aktuell gelungensten Fahrzeuge auf dem Markt, lediglich das Prestige der Konkurrenz geht dem Tschechen trotz der noblen Ausstattung weitgehend ab.

Skoda Karoq 1.5 TSI Selection DSG

Den Karoq hat Skoda schon seit 2017 und damit über sieben Jahre im Angebot. So hat das kompakte SUV inzwischen ein stattliches Alter auf dem Buckel und ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht. Im aktuellen Test zeigt der Karoq trotz Basisausstattung jedoch, wie gut er noch immer ist. Viele Details hat Skoda seit Jahren belassen, was sich nun als Vorteil erweist. Insbesondere bei der Bedienung entzückt er geradezu mit vernünftigen Drehreglern und haptischen Tasten. Die sind nicht nur selbsterklärend, sondern auch im Alltag leicht zu steuern. Skoda hat den Karoq über die Jahre aber auch technisch aktuell gehalten. So gibt es alle aktuellen Assistenten vom Stauassistenten bis zum Parkassistenten samt 360-Grad-Kameras, sogar der recht komplexe Notfallassistent hat es im Paket Fahrerassistenz Plus in das kompakte SUV geschafft. Der Motor ist zwar technisch auf dem neuesten Stand, muss aber ohne Elektrifizierung beispielsweise durch ein 48-V-Mildhybridsystem auskommen. Das könnte ihn sparsamer machen, denn zumindest an diesem Punkt gibt es noch Verbesserungspotenzial. Und auch eine Nummer kultivierter dürfte der Vierzylinder-Benziner arbeiten. An seiner Leistung dagegen gibt es nichts auszusetzen, 150 PS und maximal 250 Nm Drehmoment sorgen für standesgemäße Fahrwerte. Schon das Standardfahrwerk liefert ordentlichen Komfort und wird den üblichen Ansprüchen gerecht. Für die gehobenen Erwartungen offeriert Skoda das Optionsfahrwerk mit adaptiven Dämpfern - in dieser Klasse inzwischen selten und daher ein gewichtiges Argument für den Karoq, wenn man auf überdurchschnittlichen Federungskomfort wert legt. Überhaupt ist der Karoq noch immer ein rundes Paket mit vielen Stärken - inzwischen aber auch zu einem stattlichen Preis. Bei über 37.000 Euro gehts für das Testmodell los, mit ein paar Annehmlichkeiten sind die 45.000 Euro schnell überschritten.

BMW X1 xDrive30e xLine Steptronic (DKG)

Der X1 ist für BMW eine Erfolgsgeschichte. In der aktuell dritten Generation liefert er sich mit der 3er-Reihe ein andauerndes Kopf-an-Kopf-Rennen um die verkaufsstärkste Baureihe der Münchner in Deutschland. Dabei ist die Beliebtheit des X1 durchaus nachvollziehbar. Das kompakte SUV bietet ein gutes Platzangebot, vorn wie hinten sitzen Erwachsene entspannt, und ihr Gepäck findet im geräumigen Kofferraum problemlos Platz. Das Motorenangebot ist umfassend, neben vier Benzinern und drei Dieseln gibt es auch jeweils zwei Elektro- und Plug-in-Hybrid-Varianten. Im Test tritt mit dem X1 xDrive 30e der kräftigere der beiden PHEVs an. Der bis zu 326 PS starke BMW überzeugt dabei mit einem traktionsstarken Allradantrieb und zügigen Fahrleistungen. Allerdings nicht zwingend zulasten des Verbrauchs: Als einer von nur wenigen Plug-in-Hybriden erreicht der Bayer vier Sterne im ADAC Ecotest. Die Fähigkeiten des E-Antriebs zeigen sich indes praxisgerecht. Mit rund 65 km rein elektrischer Reichweite lässt sich im Alltag vieles lokal emissionsfrei erledigen und dank 7,4 kW-AC-Laden ist die Batterie in etwas über zwei Stunden vollgeladen. Was in Sachen Fahrdynamik die markentypische Freude am Fahren spendet, trübt beim Komfort das stimmige Gesamtbild. Mit dem optionalen Adaptive M-Fahrwerk ist das kompakte SUV im Alltag einfach einen Tick zu straff gefedert. Weitere Abstriche in der täglichen Handhabung macht man bei der Bedienung, wo die Bayern längst auf den sinnvollen iDrive-Controller verzichten. Ein konstanter Kritikpunkt bleibt die Preispolitik. Man steigt mit über 50.000 Euro hoch ein, und kraxelt mit jeder weiteren Sonderausstattung weiter in Richtung gehobener Mittelklasse. Und endlich angekommen stellt man fest, dass man trotz des Testwagenpreises von 66.540 Euro den Gipfel noch gar nicht erreicht hat.

MG MG4 Electric Extended Range Trophy

Darf's ein bischen mehr sein? Das hatte MG vielleicht im Sinn und hat in seinen MG4 eine größere Batterie hineingepackt und gleich die Leistung des Heckmotors erhöht. Mit der von 64 kWh auf 77 kWh vergrößerten Batterie steigt die Reichweite im ADAC Ecotest auf respektable 440 km. Auch die Fahrleistungen legen spürbar und messbar zu. Dass der MG4 Electric Extended Range 180 km/h statt bisher 160 km/h fahren darf, ist dabei nur eine Randnotiz. Der Verbrauch dagegen ändert sich kaum, mit 18,4 kWh/100 km ist der kompakte Stromer immer noch genügsam, wenngleich das für Fahrten unter sehr günstigen Bedingungen gilt. Denn insbesondere Kälte, aber auch Geschwindigkeiten jenseits der 100 km/h setzen der Reichweite deutlich zu. Ansonsten sind die Unterschiede zwischen dem MG4 in Luxury Ausstattung und der Extended Range Variante im Trophy-Trim sehr gering und erschöpfen sich im Grunde in der Möglichkeit, den Trophy auch mit schwarz abgesetztem Dach bestellen zu können. Selbst der Gewichtsunterschied liegt bei weniger als 100 kg. Unterwegs gefällt der hohe Antriebskomfort und das angemessen komfortable Fahrwerk, das nur mit harten Kanten noch ein wenig überfordert scheint. Keine Glanzstunde ist die Abstimmung der Assistenten, wobei insbesondere die Verkehrszeichenerkennung wie auch der Spurhalteassistent nun einen besseren Job als vor einem halben Jahr machen. Die Klimaautomatik konnte im Testwagen eine voreingestellte Temperatur auch über längere Strecken weitgehend konstant halten - warum aber immer noch ein etwa fünf Grad großer Versatz zwischen eingestellter und eingeregelter Temperatur bleibt, ist ein Rätsel. Jedoch ist ein solcher Versatz bei chinesischen Autos in den Tests schon öfter aufgefallen. Für den reichweitenstarken, gut ausstaffierten MG4 möchte der Hersteller knapp 46.000 Euro haben - eine Menge Geld. Im Konkurrenzumfeld aber fair eingepreist, wenn man nicht bis ins Detail auf eine gelungene Feinabstimmung besteht.