Renault R4 E-Tech Electric 150 Comfort Range (52 kWh) Iconic

Der R4 ist nach dem R5 das zweite E-Auto im Retro-Look von Renault und steht ebenfalls auf der neuen AmpR Small-Plattform der Franzosen. Neben optischen Anleihen an seinen Urahn aus den Sechzigerjahren soll er vor allem auch dessen Vielseitigkeit verkörpern, die seinerzeit sehr großen Anklang fand. Er positioniert sich in der Kleinwagenklasse direkt über dem R5, mit welchem er 68 Prozent seiner Teile gemein hat, und zielt damit nicht nur auf städtische Kundschaft ab, sondern soll ein breiteres Publikum für Elektrofahrzeuge begeistern. Der Stromer wirkt durchweg modern und durchgestylt, kann aber auch mit inneren Werten punkten, wie das gute Gesamtergebnis zeigt. Vielseitig ist der R4 durchaus für einen elektrischen Kleinwagen: Er bietet eine beachtliche Anhängelast und einen großzügigen Kofferraum mit niedriger Ladekante – wie der Ur-R4. Auf der Straße macht er mit flotten Fahrleistungen und einer für Kleinwagen praxistauglichen Reichweite von 345 km ebenfalls eine gute Figur; bei zurückhaltender Fahrweise sind auch mehr als 400 km möglich. Die Serienausstattung der Topausführung Iconic ist umfangreich und die Funktionsqualität der Fahrerassistenzsysteme geben keinen Grund zu klagen – der Preis fällt mit mindestens 36.400 Euro aber happig aus. Weitgehend intuitiv geht auch die Bedienung von der Hand – nur an die drei Lenkstockhebel an der rechten Seite muss man sich gewöhnen. Negativ aufgefallen sind uns die mäßige Rundumsicht, insbesondere nach hinten, sowie die deutlichen Windgeräusche bei höherem Tempo. Auch die große Stufe im Ladeboden bei umgeklappter Rücksitzlehne passt nicht zum Anspruch des Franzosen. Und wer die Hoffnung hatte, dass der 22 cm längere R4 für die Fondinsassen deutlich mehr Platz bietet als der arg eng geschnittene R5, wird leider enttäuscht.

Nissan Qashqai 1.5 e-POWER N-CONNECTA

Reaktionsschnelles elektrisches Fahren genießen, ohne an die Steckdose zu müssen - so bewirbt Nissan seinen seriellen Hybridantrieb im Qashqai. Vor drei Jahren wurde die neue Antriebsentwicklung eingeführt: Ein kräftiger 190-PS-Elektromotor treibt die Vorderachse an, ein Dreizylinder-Turbobenziner erzeugt bedarfsgerecht den Strom dazu. Überschüssiger Strom wird in einer Pufferbatterie zwischengespeichert. Der Verbrenner kam besonders innovativ mit variabler Verdichtung, u.a. zur Effizienzsteigerung. Wenn man über einen Verbrenner Strom erzeugt und den Strom dann zum Vortrieb nutzt, hat man mehrfach Umwandlungsverluste - weshalb es ganz besonders auf einen hohen Wirkungsgrad des Benziners ankommt. Der bisherige Motor war schon nicht schlecht, jedoch haben gerade bei höheren Geschwindigkeiten die technischen Innovationen des Turbodreizylinders keinen Verbrauchsvorteil mehr gebracht. Ein effizienter Diesel war hier die bessere Wahl. Gerade den Selbstzünder sollte der Vollhybrid aber ersetzen. Mit dem Facelift des Qashqai bietet Nissan nun einen neu entwickelten Verbrenner in seinem Hybridsystem an. Der setzt wieder mehr auf konventionelle Technik, die aber konsequent optimiert wurde. So ist der Wirkungsgrad des Motors auf 42 Prozent gestiegen ist - ein ausgezeichneter Wert für einen Benziner. Die Weiterentwicklung hat sich gelohnt, der Verbrauch sinkt um rund 15 Prozent im ADAC Ecotest auf 5,4 l/100 km. Wer das Potenzial des Hybridsystems geschickt nutzt, wird im Alltag meist eine vier vor dem Komma haben. Es ist aber nicht nur der Verbrauch gesunken, auch die Emissionen des Dreizylinders hat Nissan beachtlich gesenkt: Die Partikelanzahl beispielsweise wurde um 99,9 Prozent reduziert. Vom Auto selbst gibt es nicht viel Neues zu berichten - im besten Sinne. Bereits im Frühjahr 2025 wurde der Qashqai außen wie innen modernisiert. Einziges Manko beim Vollhybrid-Qashqai: Die Anhängelast ist auf 750 kg begrenzt. Ansonsten gefällt die in vielen Bereichen ausgereifte Abstimmung des Qashqai. Die Europäer durften ganz offensichtlich bei der Entwicklung an den richtigen Stellen mitreden und waren dabei geschickt und kompetent. Preislich nähert sich der Qashqai inzwischen gefährlich der 50.000-Euro-Marke, insbesondere als e-Power. Der moderat ausgestattete Testwagen liegt schon bei knapp 45.000 Euro.

BMW i4 xDrive40 M Sportpaket

Das Facelift für den BMW i4 ist sehr zurückhaltend ausgefallen. Das ist kein Nachteil, denn der i4 ist nach wie vor technisch wie optisch auf aktuellem Stand. Etwas Feinschliff am Antrieb hat die Effizienz verbessert und damit die Reichweite erhöht - ein wertvoller Aspekt für jedes Elektroauto. Außen erkennt man die Überarbeitung am leicht geänderten Lichtdesign der Frontscheinwerfer und Heckleuchten; die Rücklichter mit ihren filligranen Leuchtfäden setzen nun auf Lasertechnik, während die Laseremitter in den Optionsscheinwerfern entfallen sind. Der Leuchtweite des Fernlichts tut das in der Praxis keinen Abbruch, eher schon vermisst man das Kurvenlicht über mitschwenkende Lichtkegel. Den sehr praktischen adaptiven Fernlichtassistenten (Selective Beam) gibt es weiterhin, aber wie bisher schon nur gegen Aufpreis. Das gilt leider auch für die meisten Assistenzsysteme, denn selbst für inzwischen eigentlich selbstverständliche Funktionen wie den adaptiven Tempomaten (ACC) oder den Spurwechselassistenten samt Querverkehrwarnung muss man trotz des Grundpreises von über 68.000 Euro noch extra bezahlen. Diese Aufpreispolitik ist dann eigentlich auch der Hauptkritikpunkt am i4, denn ansonsten bietet er famose Fahreigenschaften. Der Antrieb ist eine Wucht, trotz des enormen Eigengewichts (2,3 t) schieben die 401 PS das viertürige Coupé nach vorn, dass es eine wahre Freude ist. Die Begeisterung endet aber nicht bei der Längsdynamik, im Gegenteil. Kurvige Landstraßen mag der xDrive40 ebenso und erweist sich dabei als präzise und agil. Selbst wenn der Straßenzustand schlecht ist, müssen die Insassen nicht leiden. Der i4 xDrive40 bringt serienmäßig elektronisch geregelte Dämpfer mit, die nicht nur die dynamischen Fahreigenschaften unterstützen, sondern auch einen ansehnlichen Federungskomfort bieten. So vereint der i4 viele gute Eigenschaften in sich, bietet sogar noch ordentlich Platz und dank großer Heckklappe einen gut nutzbaren Kofferraum.

Hyundai IONIQ 9 TECHNIQ

Was für eine Erscheinung, wird sich so mancher beim Betrachten des IONIQ 9 denken. Über sein Design lässt sich vortrefflich diskutieren, als moderner IONIQ mit den ikonischen Pixeldesigns an Front und Heck ist er aber eindeutig zu erkennen. Bei seiner schieren Größe ist man sich schnell einig: Für die typischen europäischen Straßenverhältnisse ist dieses Auto eine Herausforderung. Er ist mit 5,06 m sehr lang und mit 2,25 m ausgesprochen breit, die Parkplatzsuche in der Innenstadt damit eine Geduldsprobe. Wer den vielen Platz im Auto nicht unbedingt braucht, ist mit einem IONIQ 5 deutlich entspannter unterwegs. Benötigt man aber bis zu sieben Sitzplätze, dann ist der große Hyundai die richtige Wahl. Selbst sechs Erwachsene sitzen bequem und können sogar noch etwas Gepäck mitnehmen, das hinter der dritten Sitzreihe Platz findet. Bei Bedarf können sogar fünf Kindersitze sicher montiert werden. Für die ersten beiden Sitzreihen stehen Sitzheizung und Sitzlüftung zur Verfügung, nur zwei Details der umfangreichen Komfortausstattung des IONIQ 9 in der mittleren Ausstattungslinie TECHNIQ. Hyundai hat bei seinem großen "Raumschiff" konsequent auf Komfort gesetzt. Dazu passt der leise Elektroantrieb genauso gut wie die umfassenden Dämmmaßnahmen, die den Innenraum ausgesprochen leise machen. Das Fahrwerk federt komfortabel, auch wenn es ohne elektronische Dämpfer auskommen muss. Zur Entspannung trägt letztlich ebenfalls die hohe Reichweite des Fahrzeugs von rund 500 km bei, die allerdings durch eine ausgesprochen große Batterie erkauft wird. Diese wiederum hat maßgeblich ihren Anteil am hohen Fahrzeuggewicht von über 2,6 t. Zusammenfassend lässt sich zum IONIQ 9 somit sagen: Alles an diesem Auto ist groß, größer als bei den bisherigen IONIQ-Modellen. Viel Platz, viel Ausstattung, hohe Reichweite, aber auch große Ausmaße, hohes Gewicht - und hoher Preis. Der Testwagen liegt bei rund 80.000 Euro.

MINI Cooper E Classic Trim

Der aktuelle Mini Cooper der Baureihe J01 wird zwar in einem Joint Venture zwischen der BMW Group und dem chinesischen Hersteller Great Wall Motor (GWM) in China hergestellt, steht aber auf einer eigens von Mini entwickelten Plattform. Er ist das kleinste und auch traditionsreichste Fahrzeug im Portfolio des Herstellers und zitiert gebührend den Ur-Mini: Neben dem runden Zentraldisplay, der Kippschalterleiste darunter und dem obligatorischen Gokart-Gefühl beim Fahren, gehören auch optische Aufwertungen und Individualisierungsmöglichkeiten zu den Stärken des chinesischen Briten. Ab 27.200 Euro ist er in der Basis zu haben und lässt sich freilich über verschiedene Pakete und Trims weiter ausstaffieren – der Testwagen kommt auf über 32.000 Euro. Insgesamt macht der Cooper einen wertigen und durchdachten Gesamteindruck, wie auch das gute Gesamtergebnis zeigt. Er will es sein und ist es auch: ein kompakter, fahraktiver Stadtflitzer mit sportlichem Charakter, welcher mit besseren als auf dem Testwagen montierten Pneus für noch mehr Freude und Fahrsicherheit sorgen könnte. Bereits der Basis-Antrieb ist ausgesprochen durchzugsstark und zugleich sparsam – dennoch kann die Reichweite auf Basis des ADAC Ecotest-Verbrauchs mit knapp 235 km nicht überzeugen. Weitere Abstriche sollte man in Kauf nehmen in puncto Federungskomfort, Platzangebot im Fond und Ladefähigkeiten. Außerdem bedarf die Bedienung über das zentrale Display einiges an Gewöhnung. Das optionale Head-up-Display erleichtert den Fahralltag enorm, weil es z. B. die Tempoanzeige direkt vor den Fahrer bringt. Bei der Funktionsqualität der Fahrerassistenzsysteme gibt es wenig zu klagen. Schade nur, dass das XL-Paket mit dem Driving Assistant Plus, welcher u. a. den Abstandsregeltempomaten und den Lenkassistenten beinhaltet, derzeit erst ab dem Cooper SE mindestens im Classic Trim verfügbar ist.

CUPRA Leon 1.5 e-HYBRID DSG

Die neueste Version des Plugin-Hybridsystems im Volkswagen-Konzern darf natürlich auch bei Cupra nicht fehlen. Im Leon hinterlässt das Antriebsduo aus 1,5-l-Turbobenziner und Elektromotor einen stimmigen Eindruck, arbeitet aber nicht ganz so effizient wie im VW Passat Variant oder Audi A3 Sportback, die zuvor schon im Autotest waren. Trotzdem hat man über 100 km rein elektrische Reichweite und einen sparsamen Benziner, der bei Bedarf einspringt. Im Alltag sollten also die elektrischen Fahranteile problemlos hoch genug sein, damit sich der aufwendige Antrieb lohnt. Denn als Stromspeicher steht eine große 25,7-kWh-Batterie zur Verfügung, von der immerhin 19,7 kWh für den Elektromotor nutzbar sind. Der Leon hat seit seiner Einführung 2020 inzwischen ein Facelift erhalten, das den Innenraum sichtbar aufgewertet hat und durch Detailverbesserungen wie der nun endlich beleuchteten Sliderleiste unter dem Monitor und schnellerer Reaktion des Infotainmentsystems die Bedienung vereinfacht. Außen wurde das Design nachgeschärft, die neuen Leuchtendesigns an Front und Heck sowie das beleuchtete Cupra-Logo sorgen für einen modernen Look. Insbesondere mit den optionalen adaptiven Dämpfern (DCC) bietet der Leon einen ausgesprochen angenehmen Fahrkomfort und bei Bedarf auch die gewünschte Straffheit - insofern sollte das DCC eine Überlegung wert sein. Wer eine Anhängerkupplung möchte, muss zum Kombi Sportstourer greifen - für den Testwagen ist der Haken am Heck leider nicht zu bekommen. Ansonsten kann man dem Cupra Leon wenig vorwerfen - vielleicht noch den kleinen Kofferraum der e-Hybrid-Variante. Aber auch hier könnte der Kombi Abhilfe schaffen.