Hyundai i20 1.0 T-GDI Trend

Nachdem die dritte Generation des Hyundai i20 bereits seit 2020 verfügbar ist, stellen die Koreaner nun ein Update ihres beliebten Kleinwagens vor. Die Änderungen umfassen dabei neben optischen Anpassungen an Front- und Heckschürze sowie den Scheinwerfern, auch aktualisierte Fahrassistenzsysteme. Insgesamt halten sich die Neuerungen aber in Grenzen. Im Test tritt der i20 mit dem 100-PS-Benziner samt 6-Gang-Schaltgetriebe in der mittleren Ausstattungsvariante Trend an. Überzeugen kann der kleine Koreaner vor allem mit seinem für einen Kleinwagen guten Platzangebot. Darüber hinaus gefällt das sichere und agile Fahrverhalten, das in Kombination mit dem guten Seitenhalt der Sitze durchaus sportliche Ambitionen weckt. Erfreulich ist außerdem die lange Garantielaufzeit, die nicht nur vor unerwarteten Mangeln schützt, sondern auch den Werterhalt verbessert und den Wiederverkauf erleichtert. Abzüge gibt es im Innenraum: Hier holt einen die Materialqualität trotz des sympathischen Äußeren auf den Boden der Tatsachen zurück. Es dominiert großflächig Hartplastik. Besonders negativ fällt der gesetzlich vorgeschriebene Geschwindigkeitsassistent (ISA) auf. Die Warnungen nerven, lenken ab und sind zu allem Überfluss nur in Kombination mit der Verkehrszeichenerkennung deaktivierbar.

MINI Countryman C Favoured Trim Steptronic (DKG)

Der MINI Countryman ist mittlerweile in der dritten Generation angekommen. Das SUV der unteren Mittelklasse teilt sich seine Plattform mit dem BMW X1 und ist als Verbrenner- und Elektro-Variante in der gleichen Karosserieform erhältlich. Im Vergleich zum Vorgänger ist der komplett neu gestaltete Countryman deutlich kantiger und um einige Zentimeter größer geworden. Im Test tritt der Countryman C mit dem 170 PS starken Basis-Benziner in der gehobenen Ausstattungsvariante Favoured Trim an. Bereits auf den ersten Blick gefällt das wohnliche und moderne Interieur mit seinen neuartigen Textilflächen und einem echten Eyecatcher: dem kreisrunden OLED-Zentraldisplay mit sehr umfangreichen Konnektivitätsfunktionen. Weiter überzeugt der bayrische Brite mit einem - für ein Kompakt-SUV - agilen Fahrverhalten und zügigen Fahrleistungen dank dezenter E-Unterstützung. Positiv fällt zudem das Raumangebot in der ersten Sitzreihe auf: Hier genießen selbst Personen mit zwei Metern Körpergroße ein luftiges Raumgefühl. Kritikwürdig hingegen ist das Anzeige- und Bedienkonzept. Es macht die Ausstattung eines Head-up-Displays zwingend erforderlich, um die Ablenkungszeiten beim Ablesen der Fahrgeschwindigkeit gering zu halten - immerhin bereits Serie im Favoured Trim. Darüber hinaus schmälern die Integralkopfstützen den Sitzkomfort für manche Staturen erheblich, da sie nicht verstellbar sind. Und auch der Kontostand wird geschmälert: Mit einem Testwagenpreis von über 50.000 Euro sowie trotz Downsizing-Motor und Mildhybridisierung nur ordentlichem Verbrauch ist der MINI kein besonders günstiger Vertreter seiner Klasse.

Mazda CX-30 e-SKYACTIV-G 122 Exclusive-Line

Mazda hat dem Kompakt-SUV CX-30 zum Modelljahr 2024 ein kleines Technikupdate verpasst, das im Wesentlichen das Interieur und dabei vorrangig das Cockpit betrifft. Äußerlich kommt der Fünftürer unverändert daher, allerdings bestand hier auch kein Handlungsbedarf - der Japaner sieht auch nach fünfjähriger Bauzeit noch frisch aus. Auffälligste Änderung ist das von 8,8 auf 10,25 Zoll angewachsene Zentraldisplay, das in Kombination mit Apple CarPlay und Android nun zusätzlich über eine Touchfunktion verfügt. Die Anbindung des Smartphones ist jetzt auch kabellos möglich, was besonders im Zusammenspiel mit der induktiven Ladeschale praktisch ist. Abgesehen davon wartet der CX-30 mit den bereits bekannten Stärken und Schwächen auf. Er punktet mit seinem bemerkenswert wertigen Interieur, der intuitiven Bedienung, den sicheren und agilen Fahreigenschaften, der umfangreichen Komfort- und Sicherheitsausstattung sowie der großzügigen Fahrzeuggarantie von sechs Jahren/150.000 km. Weniger gefallen haben uns das knappe Platzangebot in der zweiten Sitzreihe, die mäßige Rundumsicht sowie die im Autobahnzyklus des ADAC Ecotest erhöhten Emissionswerte - Mazda verzichtet auf den heutzutage üblichen Partikelfilter. Mit einem Grundpreis von 30.190 Euro ist der Mazda CX-30 e-Skyactiv-G 122 Exclusive-Line auch preislich eine attraktive Alternative zu den etablierten Platzhirschen und zudem besser ausgestattet ist als die meisten Konkurrenten.

Tesla Model 3 Maximale Reichweite AWD

Das Facelift hat dem Model 3 von Tesla richtig gut getan. Vorn und hinten erkennt man es an den schmaleren und cleaner wirkenden Leuchten - obwohl die Änderungen nur marginal ausfallen, wirkt das Model 3 gleich frischer und moderner. Innen fällt der lange LED-Streifen auf, die neue Ambientebeleuchtung macht richtig was her. Überhaupt hat Tesla den Innenraum wertig gestaltet, viele Oberflächen sind weich unterschäumt oder mit Teppich ausgelegt. Passend dazu ist die Verarbeitung gegenüber frühen Exemplaren signifikant besser geworden. Das Fahrwerk hat nun den Komfort mitbekommen, den man bisher vermisst hat. Die neue Abstimmung passt prima zum souveränen Elektroantrieb - gleichzeitig sind die dynamischen Qualitäten weitgehend erhalten geblieben. Die potenten Elektromotoren schieben das Model 3 mit einer Vehemenz an, dass man sich definitiv in einem Sportwagen wähnt. Andererseits macht die Doppelverglasung rundum den Innenraum angenehm leise und rundet das Paket eines gediegenen Reisewagens ab. So sehr Antrieb und Komfort begeistern, so wenig überzeugen können manche der Assistenten. Denn bei der Außensensorik setzt Tesla seit 2022 nur noch auf Kameras, von Radar- und Ultraschallsensoren hat man sich getrennt. Einerseits ist es beeindruckend, wie gut die Assistenten nur mit den Informationen der Kameras funktionieren können, die Robustheit der Erkennung ist dennoch teils mangelhaft. Gerade was den Abstandsregeltempomaten und die Kollisionserkennung betrifft, sind die Fehlerquoten einfach zu hoch. In der Betriebsanleitung klärt Tesla über die Systemgrenzen auf, beschreibt beispielsweise auch, dass Notbremsungen Kollisionen nicht vermeiden. Mit leistungsfähigerer Sensorik wäre das dagegen möglich, wie andere Hersteller selbst im Kleinwagenbereich zeigen. Wie alleine über die verbauten Kameras in Zukunft autonomes Fahren möglich sein soll, steht nach den bisherigen Erfahrungen in den Sternen. Die 7.500 Euro Aufpreis für die "Vorbereitung Autonomes Fahren" sollte man sich daher gut überlegen. Denn mit dem Grundpreis von aktuell 49.990 Euro ist das Model 3 Maximale Reichweite AWD ein interessantes Angebot mit guter Ausstattung, sofern man sich der rudimentären Sensorausstattung bewusst ist und mit der umständlichen Bedienung - beispielsweise die Blinkersteuerung über Tasten am Lenkrad - sowie mit Teslas Fahrzeugüberwachung keine Berührungssorgen hat.

Audi Q4 Sportback 45 e-tron advanced

Zum Modelljahr 2024 erfährt der Audi Q4 e-tron zahlreiche technische Änderungen, während die Karosserie unverändert bleibt. Daher sprechen die Audianer folgerichtig von einer Modellüberarbeitung und nicht von einem Facelift. Die größten Änderungen betreffen den Antrieb. Im Heck befindet sich ein neu entwickelter E-Motor, der im Vergleich zum Vorgänger nicht nur deutlich mehr Leistung (286 zu 204 PS), sondern auch Drehmoment (545 statt 315 Nm) bietet. Die Fahrleistungen fallen dementsprechend auch spürbar flotter aus, zudem wird das SUV nun erst bei 180 km/h (zuvor 160 km/h) an die elektronische Leine gelegt. Trotz der Leistungssteigerung fällt der Verbrauch im ADAC Ecotest mit 20,4 kWh/100 km identisch aus, die Entwickler haben daher gute Arbeit geleistet. Auch Fahrwerk und Lenkung wurden überarbeitet und auf eine bessere Agilität hin getrimmt. Auch hier kann sich das Ergebnis sehen lassen. Schwächelte der erste Q4 e-tron noch im ADAC Ausweichtest, besteht das Update das anspruchsvolle Fahrmanöver anstandslos und überzeugt zudem mit einer spürbar besseren Fahrdynamik und (Lenk-) Präzision. An den bisherigen Stärken und Schwächen hat sich hingegen nichts getan: Der Ingolstädter überzeugt mit seiner eingängigen, nicht zu touchlastigen Bedienung, dem guten Fahrkomfort und dem kleinen Wendekreis. Allerdings vermissen wir weiterhin einen praktischen Frunk für das Ladekabel und die Materialqualität im Innenraum lässt besonders für den ehemaligen Verarbeitungsprimus Audi zu wünschen übrig. Zumal der Q4 Sportback e-tron 45 advanced erst ab happigen 56.250 Euro zu haben ist. Immerhin muss man für Selbstverständlichkeiten wie ein Navigationssystem und beheizbare Vordersitze keinen Aufpreis mehr zahlen.

SsangYong Tivoli 1.5 GDI-T Sapphire 4WD Automatik

Bereits seit 2015 ist der SsangYong Tivoli hierzulande auf dem Markt und ein Ende ist nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil: Die Koreaner haben das SUV der Kleinwagenwagenklasse, das es mit Konkurrenten vom Schlage eines VW T-Cross, Ford Puma oder Toyota Yaris Cross aufnimmt, jüngst umfangreich überarbeitet. Während das Heck nur dezente Änderungen erfuhr, ist das Frontdesign weitgehend neu. Auffallend ist dabei neben den farbigen Akzenten in der Frontschürze, die an Abschleppösen erinnern, das Fehlen eines Markenemblems. Der Grund hierfür ist der Umstand, dass SsangYong zu KGM umfirmiert wird. Das Logo mit den symbolisierten Drachenflügeln bleibt erhalten, ist aber lediglich auf den Radnabendeckeln sowie dem Lenkrad zu sehen. Technisch hat sich wenig getan, obwohl dem Koreaner besonders in puncto Antrieb, Fahrwerk und Infotainment ein Update gutgetan hätte. Der 1,5-l-Turbobenziner sorgt mit seinen 163 PS zwar für flotte Fahrleistungen, der Verbrauch fällt mit gemessenen 9,1 l/100 km jedoch viel zu hoch aus - das ist heutzutage nicht mehr akzeptabel. Fahrwerk sowie Lenkung mangelt es an Feinabstimmung und dem Infotainmentsystem fehlt eine Online-Anbindung. Nicht einmal mit dem Preis kann der Tivoli in der getesteten Topausstattung Sapphire samt serienmäßiger Automatik und optionalem Allradantrieb überzeugen - 35.390 Euro sind trotz der guten Serienaustattung eindeutig zu viel für einen merklich angejahrten Kleinwagen, der im ADAC Autotest nur durchschnittlich abschneidet.